Sichtbar Handeln! Gegen Antisemitismus.

Bildung in Deutschland – Begegnung mit Israel

© ConAct/Ruthe Zuntz

Über das Projekt

Das Modellprojekt „Sichtbar Handeln! Umgehen mit Antisemitismus in Jugend- und Bildungsarbeit“ zielt darauf ab, Fachkräften der Jugend- und Bildungsarbeit in Deutschland einen qualifizierten Lern- und Diskussionskontext zu eröffnen, um die persönliche Sicherheit im Umgehen mit antisemitischen Äußerungen in der Jugend- und Bildungsarbeit zu stärken. Zum einen soll das Modellprojekt von ConAct – Koordinierungszentrum Deutsch-Israelischer Jugendaustausch die Möglichkeit bieten, den Wissens- und Erfahrungshorizont auf jüdisches Leben in Deutschland in Vergangenheit und Gegenwart zu erweitern. Zum anderen gilt es, durch Begegnungsreisen nach Israel Innensichten in israelische Diskurse und Lebensalltag anzubieten, Vorbehalte zu thematisieren und bestehende Negativbilder infrage zu stellen und zu diskutieren. Im Rahmen des Projekts wird ein Lern- und Diskursangebot für Fachkräfte entwickelt, welches Module für Wissenserwerb, Perspektivwechsel und fachlichen Austausch mit Gesprächspartner*innen in Israel verbindet.

Wirken gegen Antisemitismus im deutsch-israelischen Austausch

ConAct wird gemeinsam mit der Israel Youth Exchange Authority den bestehenden fachlichen Diskurs zur diskriminierungskritischen Bildungsarbeit intensivieren und das Wirken gegen Antisemitismus stärker in den Mittelpunkt der bilateralen Zusammenarbeit setzen. Vor dem Hintergrund der Geschichte des Nationalsozialismus und der heute zunehmenden antisemitischen und israelfeindlichen Einstellungen in Deutschland unterstreicht dieses Projekt den Wunsch, den Aktionsraum für das Wirken gegen Antisemitismus verstärkt bilateral zu gestalten. So zielt dieses Projekt darauf ab, die Bildungsarbeit gegen Antisemitismus in Deutschland mit dem Feld deutsch-israelischer Zusammenarbeit und Austauschprojekten zu verknüpfen.

Zielgruppen

Das Projekt soll Fachkräfte der Jugendhilfe, Jugendsozialarbeit und Jugendbildungsarbeit in den Kontexten ihrer täglichen pädagogischen Arbeit mit jungen Menschen bundesweit erreichen. Dazu gehören Fachkräfte der Bildungs- und Jugendarbeit, die bisher noch keine Berührung mit dem Arbeitsfeld der deutsch-jüdisch-israelischen Begegnungsarbeit hatten. Insbesondere Fachkräfte, die mit bildungsbenachteiligten oder aufgrund persönlicher Geschichten israelkritischen jungen Menschen arbeiten, sollen im Laufe des Projekts erreicht werden. In Kooperation mit Gesprächspartner*innen in Israel steht die starke Wirkungskraft der Begegnung im Mittelpunkt dieses Projekts. Langfristig soll das Projekt dazu beitragen, interessierte Fachkräfte dazu zu befähigen, jungen Menschen ihrer Zielgruppe ebenfalls Annäherung an Israel zu ermöglichen.

Das Modellprojekt „Sichtbar Handeln! Umgehen mit Antisemitismus in Jugend- und Bildungsarbeit“ wurde in den Jahren 2020–2022 aus Mitteln des Beauftragten der Bundesregierung für jüdisches Leben in Deutschland und den Kampf gegen Antisemitismus gefördert. Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend unterstützte die Weiterführung des Projektes durch eine ergänzende Förderung für neue Module und Projektbausteine.

Das Projekt wird von ConAct – Koordinierungszentrum Deutsch-Israelischer Jugendaustausch in Kooperation mit der Israel Youth Exchange Authority und dem Council of Youth Movements realisiert. Im Jahr 2023 wird es aus Mitteln des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert.