Allgemein, Einblicke, News

Gespräch zu jüdischer Erfahrung im Film

ConAct beteiligt sich an den Aktionswochen gegen Antisemitismus 2025

Mit einem digitalen Workshop zum Thema „Antisemitismus und jüdische Erfahrung im Film“ beteiligte sich ConAct – Koordinierungszentrum Deutsch-Israelischer Jugendaustausch am 3. November 2025 auch diesmal an den bundesweiten Bildungs- und Aktionswochen gegen Antisemitismus. Sie werden rund um den 9. November – dem Jahrestag der Pogromnacht von 1938 – von der Amadeu Antonio Stiftung und dem Anne Frank Zentrum veranstaltet und unterstützen lokale sowie bundesweite Initiativen, dich sich gegen Judenhass einsetzen.

ConAct sprach zu diesen Themen mit Tirza Seene, die an der Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf zu „Antisemitismus und Film“ promoviert. Sie entwickelt Fortbildungen für Lehrkräfte zu antisemitischen Stereotypen im Film und leitet regelmäßig Workshops zu den Themen jüdische Erfahrung, Film und Antisemitismus.

Ziel des Workshops war es, die verschiedenen Ebenen zu beleuchten, auf denen sich diese Bereiche begegnen. In ihrer Einführung zu aktuellen Mustern der Darstellung jüdischen Lebens im Film zeigte Expertin Tirza Seene, dass filmische Repräsentationen jüdischer Identität häufig von Vereinfachungen, Leerstellen und Klischees geprägt sind:

„Die filmische Darstellung jüdischer Identität erfolgt meist über religiöse und folkloristische Symbole. Zeitgenössische jüdische Lebensrealitäten, wie etwa die Migrationserfahrung eines großen Teils der jüdischen Bevölkerung in Deutschland, bleiben dabei ausgeblendet.“

Am Beispiel der Kobolde in den Harry-Potter-Filmen wurde mit den Teilnehmenden aus Deutschland diskutiert, wie subtil strukturell antisemitische Bildmotive mit der Darstellung des „Bösen“ verknüpft sein können. Der Workshop ermöglichte den 20 Multiplikator*innen der Bildungs- und Jugendarbeit, problematische Darstellungsweisen von Jüdinnen und Juden deutlicher wahrzunehmen und vermittelte ihnen pädagogische Zugänge für die Jugendarbeit.