Diskursprojektrunde 2026: Dreiteilige Fortbildung für Fachkräfte der Jugend- und Bildungsarbeit in Deutschland
ConAct bietet 2026 neue Runde des Diskursprojekts zur Qualifizierung von Fachkräften in Deutschland an: eine Seminarwoche in Deutschland verbunden mit einer Begegnungsreise nach Israel und einem Seminar zum Transfer in die Praxis.
Antisemitische und israelfeindliche Einstellungen sind in Deutschland zunehmend verbreitet. Negative Zuschreibungen, Verschwörungsmythen und Hetze gegen Jüdinnen*Juden zeigen immer wieder aufs Neue, wie virulent das Problem ist. Die stark gestiegenen Zahlen antisemitischer Vorfälle in Deutschland nach dem terroristischen Angriff der Hamas am 7. Oktober 2023 und dem daraus resultierenden Krieg im Gazastreifen verweisen einmal mehr auf Brisanz und Aktualität von Antisemitismus.
Auch Fachkräfte der Jugend- und Bildungsarbeit sind mit verschiedenen Formen von Antisemitismus konfrontiert. In ihrer täglichen Arbeit stehen sie häufig abwertenden und bisweilen aggressiven Äußerungen gegen Jüdinnen*Juden und Israel gegenüber, denen nicht immer leicht zu begegnen ist. Vielfach besteht vor allem Unsicherheit, wie auf tradierte Negativbilder von „den Juden“, auf israelfeindliche Äußerungen oder Verleugnungen der nationalsozialistischen Judenverfolgung reagiert werden kann.
Das Diskursprojekt „Sichtbar Handeln! Umgehen mit Antisemitismus in Jugend- und Bildungsarbeit“ ist ein fachliches Lern- und Diskursangebot zur Arbeit gegen Antisemitismus sowie Israelfeindschaft und verbindet Einheiten zum Wissenserwerb, zur Selbstreflexion und zum Perspektivwechsel. Das Angebot besteht aus drei obligatorischen Modulen: einem einwöchigen Seminarteil in Deutschland (Modul I), einer Begegnungsreise nach Israel (Modul II) und einem Seminar zum Wissenstransfer in die Praxis (Modul III).
Inhalte und Lernziele des Diskursprojekts:
- Wissensaneignung zur Geschichte und Gegenwart, zu Erscheinungsformen und Funktionen von Antisemitismus
- Handlungsoptionen zum pädagogischen Umgang mit Antisemitismus
- Kennenlernen jüdischer Geschichte und Gegenwart in Deutschland und Israel
- Auseinandersetzung mit der Geschichte von Nationalsozialismus und Shoah
- Kennenlernen der vielfältigen israelischen Gesellschaft
- Einblicke in israelische Diskurse und den Lebensalltag vor Ort
- Herausforderungen nach dem 7. Oktober 2023 in der Jugend- und Bildungsarbeit
- Projektbesuche in Israel und Austausch mit israelischen Fachkräften aus der Jugend- und Bildungsarbeit
- Entwicklung von (Bildungs-)Konzepten und Projektideen für den eigenen trägerspezifischen Arbeitsalltag
Termine 2026
- MODUL I 23.–27.03.2026 in Sachsen-Anhalt: Seminarwoche zu Antisemitismus – Geschichte, aktuelle Erscheinungsformen und pädagogische Handlungsmöglichkeiten
- MODUL II 01.–07.06.2026 in Israel: Begegnungsreise in die vielfältige Gesellschaft Israels + Vorbereitungstreffen am Abflugort (vorauss. Berlin: 31.05.2026)
- MODUL III 16.–18.09.2026 in Berlin: Wissenstransfer in die Praxis
Weitere Informationen
ZIELGRUPPE: Fachkräfte der Kinder- und Jugendhilfe, der Jugendsozialarbeit und Jugendbildungsarbeit in Deutschland, die bisher noch keine private/berufliche Erfahrung mit Israel haben.
Bitte beachten Sie: Die Durchführung der Begegnungsreise im genannten Zeitraum ist abhängig von der Sicherheitssituation vor Ort und den Reiseempfehlungen des Auswärtigen Amtes. Wir stehen dazu mit unseren israelischen Partner*innen in Kontakt. 2025 konnten bereits drei Begegnungsreisen erfolgreich stattfinden. Aktuell gehen wir davon aus, dass auch in 2026 die Reise wie geplant stattfinden kann. Die Zahl der Teilnehmenden ist auf maximal 20 Personen pro Diskursgruppe begrenzt.
SPRACHE: Das Programm in Deutschland wird auf Deutsch stattfinden. Ausgewählte Programmteile während der Begegnungsreise in Israel werden auf Englisch durchgeführt.
TEILNAHMEGEBÜHR: Die Teilnahmegebühr beträgt für die drei obligatorischen Module des Diskursprojekts – das Seminar in Deutschland, die Begegnungsreise nach Israel und das Transfermodul in Deutschland – 500 Euro. Die Flugkosten inkl. Kosten für Unterkunft, Verpflegung und Programm sind damit abgedeckt; Fahrtkosten zu den Seminarteilen in Deutschland können erstattet werden (Bahn: 2.Klasse). Darüber hinaus entstehen keine Kosten.
ANMELDUNG: Bitte melden Sie sich bis zum 8. Februar 2026 über das Anmeldeformular an. Die Auswahl der Bewerber*innen findet nach der Anmeldefrist statt.

