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Sichtbar Handeln! Umgehen mit Antisemitismus in Jugend- und Bildungsarbeit

ConAct bietet 2024 erneut Diskursprojekt zur Qualifizierung von Fachkräften in Deutschland an: eine Seminarwoche in Deutschland verbunden mit einer Begegnungsreise nach Israel und einem Seminar zum Transfer in die Praxis

Antisemitische und israelfeindliche Einstellungen sind in Deutschland zunehmend verbreitet. Negative Zuschreibungen, Verschwörungsmythen und Anfeindungen gegen Jüdinnen*Juden zeigen immer wieder aufs Neue, wie virulent das Problem ist. Die stark gestiegenen Zahlen antisemitischer Vorfälle in Deutschland nach dem terroristischen Angriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 und dem daraus resultierenden Krieg im Gazastreifen verweisen einmal mehr auf Brisanz und Aktualität von Antisemitismus.

Auch Fachkräfte der Jugend- und Bildungsarbeit sind mit verschiedenen Formen von Antisemitismus konfrontiert. In ihrer täglichen Arbeit stehen sie häufig abwertenden und bisweilen aggressiven Äußerungen gegen Jüdinnen*Juden und Israel gegenüber, denen nicht immer leicht zu begegnen ist. Vielfach besteht vor allem Unsicherheit, wie auf tradierte Negativbilder von „den Juden“, auf israelfeindliche Äußerungen oder Verleugnungen der nationalsozialistischen Judenverfolgung reagiert werden kann.

Das Projekt von ConAct „Sichtbar Handeln! Umgehen mit Antisemitismus in Jugend- und Bildungsarbeit“ bietet Fachkräften der Jugend- und Bildungsarbeit in Deutschland ein fachliches Lern- und Diskursangebot zur Arbeit gegen Antisemitismus sowie Israelfeindschaft und verbindet Einheiten zum Wissenserwerb, zur Selbstreflexion und zum Perspektivwechsel. Das Angebot besteht aus einem einwöchigen Seminarteil in Deutschland (Modul I) und einer Begegnungsreise nach Israel (Modul II).

Modul I Seminarwoche:
Antisemitismus – Geschichte, aktuelle Erscheinungsformen und
pädagogische Handlungsmöglichkeiten

Modul II Begegnungsreise:
Begegnungsreise in die vielfältige Gesellschaft Israels in der Gegenwart

Modul III Transfer in die Praxis:
Entwicklung antisemitismussensibler Bildungskonzepte und Projekte
für Jugend- und Bildungsarbeit

Inhalte und Lernziele der Diskursprojekte:

  • Wissensaneignung zur Geschichte und Gegenwart, Erscheinungsformen und Funktionen von Antisemitismus
  • Handlungsoptionen zum pädagogischen Umgang mit Antisemitismus
  • Kennenlernen jüdischer Geschichte und Gegenwart (in Deutschland)
  • Auseinandersetzung mit der Geschichte von Nationalsozialismus und Shoah
  • Kennenlernen der vielfältigen israelischen Gesellschaft
  • Einblicke in israelische Diskurse und den Lebensalltag vor Ort (insbesondere im Hinblick auf die Herausforderungen nach dem 7.10. in Jugend- und Bildungsarbeit)
  • Projektbesuche in Israel und Austausch mit israelischen Fachkräften aus Bildung- und Jugendarbeit
  • Entwicklung von (Bildungs-)Konzepten und Projektideen für den eigenen Arbeitsalltag

Termine 2024

  • Modul I: Seminarwoche in Deutschland
    • 13.–17. Mai 2023 in Hannover
    • Digitales Vorbereitungstreffen Begegnungsreise: 04.07.2024 (16–18 Uhr)
  • Modul II: Begegnungsreise nach Israel
    • Voraussichtlich 22.–29. September 2024 in Israel
    • Vorbereitungstreffen am Abflugort (Berlin oder Frankfurt a. M.): 21.09.2024
  • Modul III: Transfer in die Praxis in Deutschland
    • 25.–27. Oktober 2024 in Deutschland

Weitere Informationen

WER: Fachkräfte der Kinder- und Jugendhilfe, der Jugendsozialarbeit und Jugendbildungsarbeit in Deutschland, die bisher noch keine private/berufliche Erfahrung mit Israel haben.

SPRACHE: Das Programm in Deutschland wird auf Deutsch stattfinden. Ausgewählte Programmteile während der Begegnungsreise in Israel werden auf Englisch durchgeführt.

TEILNAHMEGEBÜHR: Die Teilnahmegebühr beträgt für die drei obligatorischen Module des Diskursprojekts – das Seminar in Deutschland, die Begegnungsreise nach Israel und das Transfermodul in Deutschland – 500 Euro. Die Flugkosten inkl. Kosten für Unterkunft, Verpflegung und Programm sind damit abgedeckt; Fahrtkosten zu den Seminarteilen in Deutschland können erstattet werden (Bahn: 2.Klasse). Darüber hinaus entstehen keine Kosten.

Bitte melden Sie sich bis zum 28. April 2024 über das Anmeldeformular an. Die Auswahl der Bewerber*innen findet nach der Anmeldefrist statt.

Bei Fragen zur Bewerbung und zum Projekt wenden Sie sich gerne an Simon Rumlich (Bildungsreferent).