Allgemein, Einblicke

Konzepte für Bildung gegen Antisemitismus entwickelt

Follow-up-Modul von „Sichtbar Handeln!“ initiiert Transfer in die Praxis

Wie können wir die Lernerfahrungen der bisherigen Programmbausteine des Diskursprojekts „Sichtbar Handeln!“ für unsere tägliche Arbeit fruchtbar machen? Dazu diskutierten auf Einladung von ConAct die Teilnehmenden – allesamt Fachkräfte aus der außerschulischen Bildung – des Follow-up-Moduls „Transfer in die Praxis“ in Halle an der Saale und entwickelten eigene Projektideen zu antisemitismussensibler Bildungsarbeit.

Alle Teilnehmenden hatten sich bereits während eines einwöchigen Seminars Wissen über Erscheinungsformen, Funktionen bzw. Wirkweisen von Antisemitismus angeeignet sowie die Perspektive der von Antisemitismus Betroffenen kennengelernt. Sie waren zudem in unterschiedlichen Gruppen für je eine Woche nach Israel gereist. Dort konnten sie unter anderem die Vielfalt der israelischen Gesellschaft kennenlernen und ihr Vorwissen zur Geschichte des Landes vertiefen. Auch erfuhren sie Näheres zur Bedeutung der Shoah und der Erinnerungskultur für die israelische Gesellschaft.

Zum Auftakt des Follow-Up-Seminars, das die Teilnahme an dem von ConAct realisierten Projekt „Sichtbar handeln! Umgehen mit Antisemitismus in Jugend- und Bildungsarbeit“ abrundet, blickten die Teilnehmenden auf ihre Erfahrungen und Erkenntnisse aus dem Diskursprojekt zurück. Ein Impulsvortrag gab außerdem Anlass, sich mit verschiedenen Konzepten von Bildung gegen Antisemitismus und den Chancen sowie Herausforderungen dieser Ansätze zu beschäftigen.

Im weiteren Verlauf analysierten die Seminarteilnehmenden die Bedarfe ihrer Zielgruppen und entwickelten Ideen für Projekte. Hilfreich war dabei der Austausch mit verschiedenen Vertreter*innen von Einrichtungen, die bereits langjährige Erfahrung mit antisemitismussensibler Bildung haben. Das Team von „Sichtbar Handeln!“ stand den Fachkräften sowohl mit einer mobilen Bibliothek mit zahlreichen Publikationen als auch in Gesprächen beratend zur Seite.

Somit gelang es allen Teilnehmenden, Konzepte für ihre Projektideen zu entwickeln, die von Aktionstagen in der Schule über Ausstellungsbesuche bis hin zu Workshopeinheiten reichten. Andere wiederum wurden durch ihre in Israel gesammelten Erfahrungen dazu angeregt, einen deutsch-israelischen Austausch für ihre Zielgruppe zu initiieren. Auch die appbasierte Stadtführung „Jüdisches Leben in Halle gestern und heute“, mit deren Macher*innen die Teilnehmenden im Anschluss an die Stadterkundung ins Gespräch kamen, inspirierte einige zu Ideen für Lerneinheiten zum jüdischen Leben.