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ConAct-Workshops auf KonfiCamps in Wittenberg

Jugendliche setzen sich mit jüdischem Leben in Deutschland, mit Israel und Antisemitismus auseinander

Alljährlich kommen in Wittenberg mehrere Hundert Konfirmand*innen aus ganz Deutschland in den KonfiCamps der Evangelischen Akademie Sachsen-Anhalt zusammen. Das ConAct-Team bietet seit 2017 jeweils im August Workshops an, die die 12- bis 13-Jährigen zu einem Gespräch über Israel und jüdisches Leben in Deutschland einladen. Dabei werden auch die Erfahrungen von antisemitischer Diskriminierung betroffener Menschen thematisiert.

In diesem Jahr waren aller guten Dinge drei: Etwa 30 Jugendliche diskutierten engagiert und neugierig in drei Veranstaltungen zu Fragen wie: Wenn ich an Israel denke, denke ich …? Was hat der aktuelle Krieg in Israel und Nahost mit Deutschland zu tun? Was bedeutet Antisemitismus und was kann ich tun, wenn ich eine antisemitische Beleidigung höre? Was sagen junge Juden und Jüdinnen aus Deutschland über ihren Alltag?

Bei einem Quiz konnten die Teilnehmenden ihr Wissen zum Judentum, Israel und auch Antisemitismus testen. Dadurch und in kurzen Filmausschnitten erfuhren sie Neues über jüdisches Leben in Deutschland – etwa über jüdische Schulen oder den Gesangs- und Tanzwettbewerb „Jewrovision“. Außerdem übten sich einige Konfis darin, Namensschilder auf Deutsch, Hebräisch und Arabisch zu gestalten und lernten hebräische und arabische Wörter kennen.

ConActs Anliegen ist es, den jungen Teilnehmenden mittels praxisnaher Fallbeispiele und Interviewausschnitte den Lebensalltag von Juden und Jüdinnen ihres Alters in Deutschland näherzubringen. Dabei werden auch deren Ausgrenzungserfahrungen sichtbar. Zur Sprache kam in diesem Zusammenhang auch der Krieg in Israel und Nahost, ausgelöst durch den terroristischen Angriff der Hamas auf Israel und seine Bevölkerung am 7. Oktober 2023. Gemeinsam mit den Jugendlichen überlegte das Team des ConAct-Projekts „Sichtbar Handeln! Gegen Antisemitismus.“, was getan werden kann, wenn sie antisemitische Worte oder Taten gegen Juden und Jüdinnen in ihrer Umgebung erleben.

„Man muss jemandem, der sich antisemitisch äußert, sagen, dass das nicht okay ist, sonst merkt er es ja nicht.“ oder

„Man muss das Problem angehen, damit Juden sich hier genauso sicher wie alle anderen fühlen.“

Ihre Antworten waren so einfach wie naheliegend: Betroffene trösten und unterstützen, widersprechen, Aufmerksamkeit erzeugen und Hilfe holen.