ConAct-Projekt „Sichtbar Handeln! Gegen Antisemitismus.“ antwortet auf gestiegenen Bedarf nach Weiterbildung zu Antisemitismus
Der brutale terroristische Angriff der Hamas auf die israelische Zivilbevölkerung am 7. Oktober und der daraufhin ausgerufene Krieg in Israel und dem Gazastreifen hat auch in Deutschland Auswirkungen – auch für die Jugend- und Bildungsarbeit. Verbale und physische Angriffe auf Juden und Jüdinnen in Deutschland haben seit dem 7. Oktober stark zugenommen. Es kommt vermehrt zu Konfliktsituationen und aufgeheizten Diskussionen. Verzerrte und dämonisierende Bilder von Israel gehen dabei häufig mit antisemitischen Argumentationsmustern einher. Fachkräfte der Jugend- und Bildungsarbeit sind herausgefordert, angemessen auf die Situation zu reagieren.
Das Team des ConAct-Projekts „Sichtbar Handeln! Gegen Antisemitismus.“ qualifiziert Fachkräfte der Jugend- und Bildungsarbeit sowie der deutsch-israelischen Austauscharbeit für den pädagogischen Umgang mit Antisemitismus. In den letzten Wochen erreichten es zahlreiche Anfragen für Beratungen und Weiterbildungsmöglichkeiten. Kurzfristig wurden Gesprächsräume geschaffen, um sich über Handlungsmöglichkeiten in der derzeitigen Situation auszutauschen.
Unter anderem wurde eine mehrstündige Fortbildung für Mitarbeiter*innen und Guides einer Gedenkstätte angeboten, in dem herausfordernde Situationen aus dem momentanen Arbeitsalltag der Teilnehmenden diskutiert wurden. Polizeibeamte und -seelsorger wurden in einem einführenden Workshop für aktuelle Erscheinungsformen von Antisemitismus sensibilisiert und aktuelle Fallbeispiele der letzten Wochen vorgestellt. Zentral waren Stimmen und Perspektiven der von Antisemitismus Betroffenen, denen gerade jetzt Gehör geschenkt werden muss. Das Thema israelbezogener Antisemitismus und verschiedene pädagogische Ansätze zum Umgang damit standen wiederum im Fokus eines Online-Workshops, den das Team von „Sichtbar Handeln! Gegen Antisemitismus.“ in Kooperation mit dem Arbeitskreis deutscher Bildungsstätten e. V. (AdB) anbot.
Bei allen Angeboten wurde deutlich, dass auch bzw. gerade in diesen herausfordernden Zeiten gilt: Es müssen Gesprächsräume geschaffen werden, die Emotionen auffangen, Reflexion ermöglichen und Perspektivwechsel schaffen.