Allgemein, Einblicke

Sichtbar Handeln! Gegen Antisemitismus. Wissenstransfer in die Praxis

Teilnehmer während interessiertem Austausch am Laptop

Pädagogische Fachkräfte erarbeiten auf ConAct-Fachseminar Projektvorhaben für die Jugend- und Bildungsarbeit

Die Teilnehmenden des Fachseminars von ConAct „Sichtbar Handeln! Gegen Antisemitismus. Wissenstransfer in die Praxis“ entwickelten vom 28. bis zum 30. November in Kassel Projekte für ihren pädagogischen Arbeitsalltag. Leitend waren zum einen, die bisherigen Lernerfahrungen aus dem Projekt „Sichtbar Handeln! Gegen Antisemitismus.“ konkret und praktisch umzusetzen. Zum anderen, wie es gelingen kann, die Folgen des Terrorangriffs angemessen mit Jugendlichen zu thematisieren.

Am Anfang der als Werkstattseminar angelegten Veranstaltung setzten sich die Teilnehmenden mit israelischen Perspektiven auf die Auswirkungen des Terrorangriffs am 7. Oktober und des Krieges Israels gegen die Hamas auseinander. Sie stellten fest, dass die verschiedenen Stimmen die Ereignisse als Zäsur beschreiben, unabhängig davon, welcher gesellschaftlichen Gruppe der israelischen Gesellschaft sie angehören.

Gemeinsam erarbeitete sich die Gruppe die Dimensionen des Antisemitismus, der sich seit dem 7. Oktober auch in Deutschland in massiv gestiegenen Fallzahlen äußert, und vollzogen nach, welche Auswirkungen dies für jüdisches Leben in Deutschland hat. Zum Abschluss des Tages nahmen die Seminarteilnehmenden an einem Online-Gespräch mit dem israelischen Historiker Yuval Malchi teil, das der Kreisjugendring Siegen-Wittgenstein organisiert hatte.

Im Zentrum des Folgetages stand der Austausch und die Diskussion mit zwei Experten aus der Bildungsarbeit gegen Antisemitismus, auch zu den eigenen Projektideen. Die Gäste gaben eine Übersicht über die Grundlagen ihrer Arbeit und boten konkrete Empfehlungen für Methoden und pädagogische Ansätze. Beim Besuch des Sara Nussbaum Zentrums stellte deren Leiterin die Arbeit der weltlichen jüdischen Bildungs- und Begegnungsstätte vor und führte durch die Ausstellung. Abschließend diskutierte die Gruppe mit dem Bildungsreferenten die Kontroverse anlässlich der antisemitischen Darstellungen bei der documenta fifteen.

Unterstützt durch methodische Inputs durch das Team von ConAct hatten die Teilnehmenden mehrfach Zeit, ihre eigenen Projektvorhaben weiterzuentwickeln und Konzepte zu erarbeiten. Diese reichten von einem Fachtag für Expert*innen aus der Jugendhilfe über die Gestaltung einer Gedenkstättenfahrt bis hin zur Planung für Stadtteilgespräche zu verschiedenen Perspektiven auf den Nahostkonflikt. Eine abschließende Feedbackrunde der Gruppe untereinander zu den Ideen sowie die gute Vorarbeit im Rahmen des Fachseminars bildet ein starkes Fundament, um die Konzepte in den kommenden Monaten erfolgreich verwirklichen zu können.