Der brutale terroristische Angriff der Hamas auf die israelische Zivilbevölkerung am 7. Oktober 2023 und der von der Hamas gegen Israel initiierte Krieg hat auch in Deutschland Auswirkungen – zumal für die Jugend- und Bildungsarbeit. Verbale und physische Angriffe auf Juden und Jüdinnen in Deutschland haben seitdem stark zugenommen. Es kommt vermehrt zu Konfliktsituationen und aufgeheizten Diskussionen. Verzerrte und dämonisierende Bilder von Israel gehen dabei häufig mit antisemitischen Argumentationsmustern einher. Fachkräfte der Jugend- und Bildungsarbeit sind herausgefordert, angemessen auf die Situation zu reagieren.
Der Bedarf nach Information, Beratung und Weiterbildung zum Themenfeld Antisemitismus und Nahost(-konflikt) ist stark gestiegen. Viele Bildungseinrichtungen sind seit Jahren in der Bildungsarbeit gegen Antisemitismus aktiv. In der aktuellen Krisensituation und aufgrund der pädagogischen Herausforderungen bieten diese bundesweit und regional unterschiedlichste Bildungsangebote und -materialien zum Themenfeld an – und richten sich auch an schulische Träger.
Angebote von anderen Bildungseinrichtungen
Angebote von ConAct
Auch das Team bei ConAct im Projekt „Sichtbar Handeln! Gegen Antisemitismus.“ steht ihnen zur Seite und bietet im Arbeitsfeld des Deutsch-Israelischen Jugendaustauschs sowie im Wirken gegen Antisemitismus die folgenden pädagogischen Formate an. Sprechen Sie uns gerne an!
Ilira Aliai – ilira.aliai@conact-org.de
Cyra Sommer –
cyra.sommer@conact-org.de
Telefon: 03491 4202-60
1. Umgehen mit Antisemitismus im Arbeitsalltag
in der Jugend- und Bildungsarbeit
Antisemitismus hat viele Gesichter. Er hat weit in die Geschichte zurückreichende Ursprünge und hat sich stets an neue Gesellschaften sowie Zeitepochen angepasst. In diesem Weiterbildungsangebot werden Fachkräfte für die verschiedenen Erscheinungsformen, Wirkweisen und Ausgrenzungsmechanismen von Antisemitismus sensibilisiert. Anhand von Fallbeispielen sowie Bildern aus Vergangenheit und Gegenwart lernen sie, einen aktuellen Bezug zum Thema herzustellen und dabei auch die Erfahrungswelt und Perspektiven der von Antisemitismus betroffenen Menschen zu berücksichtigen. Durch den Austausch über Handlungsmöglichkeiten werden die Fachkräfte motiviert und darin unterstützt, antisemitischen Vorfällen in ihrem Arbeitsalltag etwas entgegenzusetzen.
Dauer: nach Bedarf
2. Pädagogische Ansätze und Methoden zum Umgang
mit israelbezogenem Antisemitismus und dem Nahostkonflikt
Israelbezogener Antisemitismus ist gegenwärtig eine der virulentesten Erscheinungsformen von Antisemitismus. Israel und der Nahostkonflikt rücken zudem regelmäßig in den Fokus, wenn es in der Region aktuelle Entwicklungen gibt oder es zu kriegerischen Auseinandersetzungen kommt. In diesem Workshop werden methodische Ansätze zum Umgehen mit israelbezogenem Antisemitismus und der Komplexität der Geschichte des Nahostkonfliktes vorgestellt. Dabei werden Fachkräfte unterstützt, herausfordernde pädagogische Situationen im Kontext des aktuellen Krieges zu reflektieren und Handlungssicherheit im Umgehen mit kontroversen Debatten in Bezug auf den Nahostkonflikt zu gewinnen.
Dauer: nach Bedarf
3. Vorstellung pädagogischer Materialien
für eine antisemitismussensible Bildungsarbeit
In diesem Workshop werden Methoden vorgestellt und erprobt sowie Anregungen gegeben, um jungen Menschen Wissen zur Geschichte und heutigen Erscheinungsformen von Antisemitismus zu vermitteln. Auch die Komplexität des Nahostkonflikts wird thematisiert sowie jüdische Perspektiven nähergebracht. Darüber hinaus finden Fachkräfte der Jugendhilfe zahlreiche Hinweise auf Publikationen, Websites, Hilfestellungen sowie Good-Practice-Beispiele, um Antisemitismus pädagogisch aufzugreifen und zu bearbeiten.
Dauer: 1,5–2 Stunden
4. Nach dem Angriff auf Israel – Gespräche mit israelischen Partner*innen aus Bildung, Jugendarbeit und Gesellschaft
Trotz umfassender Berichterstattungen fällt es vielen pädagogischen Fachkräften schwer, die Ereignisse und die Folgen des Terrorangriffs der Hamas auf Israel zu begreifen, einzuordnen und im pädagogischen Raum besprechbar zu machen. In diesem Gesprächsformat haben Fachkräfte die Möglichkeit, mit israelischen Expert*innen aus Bildung, Jugendarbeit und Gesellschaft ins Gespräch zu kommen. Die Stimmen aus Israel unterstützen die Einordnung der Geschehnisse des Terrorangriffs und der Implikationen des Krieges für die vielfältige israelische Gesellschaft. Seit dem 7. Oktober 2023 finden mehrmals im Monat Gespräche statt, zu denen Sie Berichte unter ConAct-News nachlesen können.
Dauer: 1,5–2 Stunden